Am 5. November 2024 durchsuchten Einsatzkräfte in Deutschland, Österreich und Polen 20 Objekte. Die Ermittlungen richten sich gegen die mutmaßlich rechtsterroristische Gruppe „Sächsische Separatisten“, die nach Einschätzung der Generalbundesanwaltschaft aus 15-20 Mitgliedern bestehen soll. Erste Hinweise auf die Gruppe kamen vom FBI, das in Chats mit einem der Gruppenmitglieder von den Plänen erfuhr. Acht Personen im Alter zwischen 21 und 25 Jahren wurden festgenommen. Sieben der Beschuldigten hatten Veranstaltungen der AfD besucht, vier der Festgenommenen waren Mitglieder der AfD oder „Jungen Alternative“. Drei davon waren als AfD-Politiker aktiv, darunter der AfD-Fraktionschef im Grimmaer Stadtrat Kurt Hättasch sowie die Lokalpolitiker Kevin Richter und Hans-Georg Pförtsch. Alle drei waren bereits zuvor in rechtsextremen Strukturen aktiv. Hans-Georg Pförtsch habe sich bereits 2018 im Umfeld der rechtsextremen und mutmaßlich rechtsterroristischen Vereinigung Knockout 51 bewegt. Kevin Richter hat zudem für ein Immobilie 100.000 Euro von dem ex-CDU-Politiker Peter Kurth erhalten, der bereits in der Vergangenheit durch seine Finanzierung rechtsextremer Projekte aufgefallen ist. Hättasch und Richter hatten zuvor für den AfD-Landtagsabgeordneten Alexander Wiesner gearbeitet. Sieben weitere Beschuldigte sind auf freiem Fuß. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft der Gruppe vor, dass sie sich auf einen „Tag X“ vorbereitet habe, an dem sie sich „mit Waffengewalt Gebiete in Sachsen und gegebenenfalls auch in anderen ostdeutschen Ländern erobern [möchte], um dort ein am Nationalsozialismus ausgerichtetes Staats- und Gesellschaftswesen zu errichten“. Dazu habe sie „notfalls durch ethnische Säuberungen“ Menschen aus der Gegend entfernen wollen. Laut eines Medienberichts habe der mutmaßliche Anführer der Gruppe, Jörg Schimanek, von einem „Holocaust“ geredet, mit dem Ostdeutschland von vermeintlichen Einwander:innen gesäubert werden müsse. Die Gruppe habe wiederholt paramilitärische Trainngs absolviert, sich im Umgang mit Waffen geschult und militärische Ausrüstungsgegenstände zugelegt. Zudem seien bei den Durchsuchungen unter anderem nicht registrierte Schusswaffen, zugehörige Munition und Patronen für Kalaschnikow-Sturmgewehre sowie Schalldämpfer sichergestellt worden. Darüber hinaus sollen Mitglieder der Gruppe in militant akzelerationistischen Netzwerken aktiv gewesen sein. So habe Schimanek sich gegenüber Vertrauten als Rekrutierer der „National Socialist Brotherhood“ ausgegeben, welche als Ableger der rechtsterroristischen „Atomwaffen Division“ gilt. Im Gespräch mit Mitgliedern habe Schimanek von einem Massenmord an Jüd:innen und einem „weißen Dschihad“ geträumt. Ein bekannter US-amerikanischer Rechtsextremer soll sich zudem mit der Gruppe getroffen und für sie mutmaßlich den Bundestag nach Sicherheitslücken ausgespäht haben. Nach Angaben des Bundesamts für Verfassungsschutz sollen der Gruppe junge Rechtsextreme angehören, die sich in einer Onlineszene bewegten, in der rechtsterroristische Anschläge glorifiziert werden. Weil die bisherigen Informationen noch keine eindeutige Einordnung ermöglichen, wird dieser Fall bisher als Verdachtsfall geführt.
Der aktuelle Stand ist unbekannt.