Die Gruppe, die Anschläge auf Angehörige der linken Szene und Asylbewerberheime plante, stand als Subgruppe der 2016 verbotenen Gruppe „Weisse Wölfe Terrorcrew“ (WWT) seit Anfang 2014 im Fokus der Ermittler:innen. Unter den 13 Beschuldigten zwischen 21 und 36 Jahren waren auch der Organisator des PEGIDA-Ablegers „Nügida“, Dan E., sowie die Kreisvorsitzende der Partei „Die Rechte“, Nadine H. Sie hatten sich kiloweise Sprengstoff aus Polen beschafft und damit bereits Sprengversuche unternommen. Bei Durchsuchungen in zwölf Wohnungen wurden volksverhetzendes Material und Waffen gefunden. Vier der angeklagten Mitglieder wurden wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt, von dem Vorwurf allerdings am 14. Dezember 2018 freigesprochen und wegen anderer Delikte zu Freiheits- und Bewährungsstrafen verurteilt. Offen blieben Fragen zu den unzureichenden Ausweitungen der Ermittlungen, der Herkunft einer Schusswaffe und Verbindungen zum Verfassungsschutz. Einzelne Verurteilte oder Mitglieder der WWT traten bereits ab 2019 wieder bei rechtsextremen Veranstaltungen und in der Lokalpolitik [1] in Erscheinung. Auch wenn juristisch keine Anhaltspunkte für eine konkrete Tathandlung bestehen, wird dieser Fall als Verdachtsfall geführt, weil mutmaßliche Anschlagsplanungen die Ermittlungen ausgelöst haben und ausgeführte Sprengversuche sowie die Bestellung von Sprengmitteln zumindest die Möglichkeit zur Durchführung konkreterer Tathandlungen eröffnen. Vor allem weil von einer zunehmenden Radikalisierung in dieser Subgruppe der WWT ausgegangen wird, ist der Fall relevant, um über Rechtsterrorismus in möglicherweise frühen Entwicklungsstadien Aussagen treffen zu können.
[1] Der vorbestrafte Rechtsextreme und Gründer der WWT Sandy Ludwig kandidierte 2023 für die Bürgermeisterwahl im brandenburgischen Wittstock (vgl. https://www.rnd.de/politik/neonazi-sandy-ludwig-kandidiert-als-buergermeister-in-wittstock-warum-darf-er-das-7QHKW2P6RJE2XJAH4GXPEEUH44.html).
Alle nach §129 StGB Angeklagten wurden von dem Vorwurf freigesprochen.