„Nordkreuz“ war der Name einer mutmaßlich rechtsextremen „Prepper:innen“-Gruppe mit mehr als 30 Mitgliedern unter der Führung des AfD-Mitglieds und Polizisten einer Spezialeinheit Marko G., bei dem tausende Schuss Munition (u. a. von deutschen Spezialeinheiten) und eine Maschinenpistole gefunden wurden. Die Gruppe habe sich laut G.s Aussagen auf einen „Ernstfall“ vorbereiten wollen und sich dafür auch zu legalen Schießübungen verabredet. Gegen zwei weitere Mitglieder der Gruppe, den Polizisten Haik J.[1] und den Anwalt Jan-Hendrik H., liefen Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, die jedoch im Dezember 2021 eingestellt wurden. Das Netzwerk „Nordkreuz“, dem auch die beiden Beschuldigten angehörten, existierte Stand 2021 weiterhin. Auch wenn juristisch keine Anhaltspunkte für eine konkrete Tathandlung bestehen, wird dieser Fall als Verdachtsfall geführt, weil mutmaßliche Anschlagsplanungen auf politische Gegner:innen die Ermittlungen ausgelöst haben und einzelne Mitglieder über einen nicht unerheblichen Waffenbesitz verfügten, der zumindest solche Planungen möglich gemacht hätte. Auch wenn sich der Anfangsverdacht juristisch nicht erhärtet hat, ist der Fall relevant, um über Rechtsterrorismus in möglicherweise frühen Entwicklungsstadien Aussagen treffen zu können.
[1] Haik J. wurde am [9. Juni 2024[(https://www.nordwestmecklenburg.de/de/datei/anzeigen/id/150280,1105/wb3_04_00.pdf) für die AfD in den Kreistag Nordwestmecklenburg gewählt.
Die Ermittlungen gegen die Beschuldigten wurden im Dezember 2021 eingestellt.